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Katzenethik, Hundeethik
Ich war bei jemandem zu Besuch und hatte in diesem Zusammenhang das Vergnügen, der Familienkatze zu begegnen. Meine Annäherungsversuche quittierte die Katze jedoch mit einem sanften, aber bestimmten Tatzenhieb. Die Gastgeberin ermunterte mich daraufhin, der Katze "eins hinter die Löffel zu geben", was ich aber entsetzt von mir wies. Ich räume es der Katze als gutes Recht ein, auf diese Weise verständlich zu machen, dass sie nicht gestört werden möchte. Schliesslich hat sie nicht die Möglichkeit, sich gewählt auszudrücken. Der Hund knurrt und schnappt, wenn man ihm zu nahe kommt. Anders als die Katze stammt der Hund jedoch aus einem hierarchisch organisierten Rudel. Dort gibt es das Alphatier, den Leitwolf. Der Leitwolf hat das Sagen, er darf sich mehr rausnehmen als andere. Gehorchen ihm die anderen Wölfe nicht, muss er sie zurechtweisen. Im Zusammenleben mit dem Menschen akzeptiert der Hund im Idealfall den Menschen als Alphatier, der Begriff des "Herrchens" kommt nicht von ungefähr. Innerhalb einer grösseren Gruppe wird ein Hund aber unter Umständen versuchen, sich irgendwo in der Mitte zu positionieren, d. h. unter seinem Herrn und über anderen Mitgliedern. Knurrt mich ein Hund also an, ist es mitunter nicht sinnvoll ihn gewähren zu lassen - es könnte sich bei ihm die Idee festsetzen, dass ich mich ihm beuge. Anstatt also nur seinen Raum zu verteidigen, will der Hund womöglich neuen hinzugewinnen, daher muss ich ihm, anders als der Katze, entgegentreten. Mensch und Hund sind nicht von ungefähr gute Freunde. Beide Spezies passen recht gut zueinander, gleicht sich doch unsere Weltsicht. Der Mensch gibt sich selten damit zufrieden, sein Territorium gesichert zu wissen, sondern es juckt ihn, ausserhalb seines Bereiches seine Ordnung durchzusetzen. Es reicht nicht, dass ich an Jesus Christus oder Allah glaube, nein, alle anderen müssen das auch tun. Wenn ich meinen Gehweg kehre, müssen das alle anderen, alle "ordentlichen, guten Bürger" genau so gründlich tun. Wenn ich kein Fleisch mehr esse, darf es kein Fleisch mehr geben. Bin ich Pazifist, müssen das auch alle anderen sein. So gut wie jede Gesellschaftsutopie stellt in ihren Mittelpunkt die verklausulierte Aussage: "Die Welt wäre perfekt, wären alle Menschen so und so". Ich bevorzuge Katzen. KommentierenBitte beachten: Kommentare sind nicht sofort sichtbar, sondern werden erst nach einer kurzen Prüfung freigegeben, sofern keine rechtliche Beanstandung vorliegt.
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