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"Die größte Bedrohung geht vom Iran aus"
Wenn Bush davon spricht, dass die grösste Bedrohung vom Iran ausgeht, so sagt er die Warheit, denn in der Tat stellt der Iran eine Bedrohung für die Interessen der USA in der Region dar. Das Goldene DreieckZiel der USA ist die Kontrolle über das Goldene Dreieck, bestehend aus Saudi-Arabien, Persien und dem Kaspischen Meer. In dieser Region liegen noch die die meisten der letzten grossen Ölfelder. Die AusgangslageDie USAIn Jahrzehnten der strategischen Planung haben sich die USA die Vorherrschaft in dieser Region gesichert. Saudi-Arabien zählt zumindest offiziell zu den Verbündeten der USA, spätestens seit die USA den Saudis im Rahmen von Desert Shield und Desert Storm die Mär von einem gefährlichen, invasionswilligen Irak weissmachen konnte. Der verbündeten Regionalmacht Israel wird weitgehend freie Hand gelassen; dass sie Atomwaffen erwirbt, wurde stillschweigend geduldet. Der IranDer Führung des Irans müsste Ignoranz unterstellt werden, könnte sie nicht sehen, welcher Teil des Dreiecks noch fehlt: er selbst, wegen der eigenen Vorkommen und um die Region zu sichern, vor allem den Persischen Golf und das angrenzende kaspische Meer. Der Iran steht als Mitglied der "Achse des Bösen" mehr oder minder offiziell auf der us-amerikanischen Abschussliste. RusslandRussland hat einen demütigenden Abstieg hinter sich - einst gefürchtete Supermacht neben den USA, regiert jetzt im Lande die Korruption, während die Randbereiche bröckeln und von den USA bejagt werden. Mit der Orangenen Revolution der Ukraine, der EU-Osterweiterung und der Präsenz amerikanischer Truppen in der kaspischen Region gehen konkurrierende Mächte bedenklich nahe auf Tuchfühlung. ChinaChina ist die aufstrebende Macht schlechthin, von mir gerne als das "Industriegebiet des Planeten" bezeichnet. Mit Industrie kommt Öldurst, kein Wunder also, dass chinesische Firmen kräftig auf dem Ölmarkt mitmischen. Europäische UnionDie Länder der Europäischen Union sind ebenfalls abhängig vom Erdöl. In einer Welt, in der jede Macht nach sich selbst schaut, sind die Europäer einerseits noch zerstritten und glauben andererseits noch an die "transatlantische Partnerschaft". Dem sei entgegengehalten, dass die USA in erster Linie an sich selbst denken. IsraelIsrael ist eine Ausnahme in der Menschheitsgeschichte. Israel ist eine kleine Nation umgeben von Feinden, ohne gross dafür zu arbeiten, dass diese Feinde zu Freunden werden. Möglich ist dies vor allem durch die Unterstützung der USA, die in Israel die einzig wirklich befreundete (um nicht zu sagen: abhängige) Nation der Region haben. Der Iran und die Zivile Nutzung der KernenergieDer Iran hat verstanden, wie die Zeichen der Zeit stehen. Spätestens mit dem Fall Afghanistans und dem Irak und der offiziellen Aufnahme in die "Achse des Bösen" hat der Iran erkannt, dass er als nächstes Ziel vorgesehen ist. Die einzige Möglichkeit, um sich als relativ kleine Macht schützen zu können, liegt im Besitz der Atombombe. Anzunehmen, dass der Iran alleine an der Zivilen Nutzung der Kernenergie interessiert sei, ist naiv. UrananreicherungUnglücklicherweise liegen zivile und militärische Nutzung nahe beieinander. Uran besteht, natürlich vorkommend, hauptsächlich aus dem Isotop U238 und einem Anteil von U235. Letzteres wird für die kontrollierte (Reaktor) und unkontrollierte Kernspaltung (Uran-Atombombe) benötigt. Daher muss das Uran angereichert werden, indem der prozentuale Anteil von U235 erhöht wird. Das muss zu einem geringeren Teil für Kernreaktoren (2-4%) für Atomreaktoren geschehen, und weitaus mehr für Atomwaffen (über 80%). Die kritische Masse von U235 liegt bei etwa 49 Kilo - 49 Kilo zusammengebracht erzeugen genügend Neutronen, um eine Kettenreaktion in Gang zu bringen, die eine charakteristische Pilzwolke zur Folge hat. Die anderen MächteRussland und ChinaEs ist interessant, dass in der Debatte immer wieder der Name Russland und China fällt. Beide haben dem Iran mit Know-How und zudem Waffenlieferungen geholfen. Besonders die Russen sind an mehreren Standorten vertreten. EuropaEuropa sollte nichts wesentliches gegen einen nuklear bewaffneten Iran einzuwenden haben, da zumindest Großbritannien und Frankreich genug Atomwaffen haben, um das Land, falls nötig, in einen "gläsernen Parkplatz" zu verwandeln. Der Iran kann von einem Angriff auf Europa nicht profitieren. IsraelIsrael hat das geringste Interesse an einem nuklear bewaffneten Iran. Derzeit ist Israel die regionale Hegemonialmacht und kann dank seiner überlegenen Ressourcen im wesentlichen frei handeln. Die Vereinigten StaatenAnders als es uns die Regierung der USA weissmachen wollen, sind sie natürlich nicht wirklich bedroht. Eine Zerstörung einer Stadt der USA wäre zwar ein Desaster - die USA sind aber zu der Option "gläserner Parkplatz" erst recht in der Lage. Dennoch ist der Iran eine gewaltige Bedrohung für das Interessensgeflecht der USA. SzenarienIsrael greift den Iran aus der Luft anEine wahrscheinliche Lösung ist, dass Israel den Iran aus der Luft angreift, so wie sie bereits den Reaktor Saddam Husseins vernichtet haben. Israel ist in der Situation, den "Druck der arabischen Strasse" am allerwenigsten fürchten zu müssen - weniger geht kaum mehr. Die USA werden den Angriff inoffiziell unterstützen. Die USA greifen den Iran anEs erscheint mir eher unwahrscheinlich, dass die USA den Iran offen angreifen werden. Nicht ausgeschlossen. Das Problem ist, dass die USA einen Rest an Friede mit den Grossmächten wahren müssen. Wenn die USA bei dem Angriff Russen und Chinesen töten, ist das sehr schlecht. Zudem dürfte das internationale Ansehen der USA vollends in den Keller gehen. Es formiert sich eine breite AllianzDie Russen, womöglich die Chinesen, die Europäer und die USA können sich auf Sanktionen gegen den Iran einigen und setzen diese gemeinsam durch. FazitDie Zukunft ist auf bedrohliche Weise spannend. Persönlich könnte ich mir diese Spannung gerne ersparen. Eines steht jedoch fest: die USA sind in einer Lage, in der sie fast nur noch verlieren können. KommentierenBitte beachten: Kommentare sind nicht sofort sichtbar, sondern werden erst nach einer kurzen Prüfung freigegeben, sofern keine rechtliche Beanstandung vorliegt. |